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Channel: Zwischen Beet und Schreibtisch
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Siegerehrung beim Wettbewerb "Bayerns nachhaltigste Kleingartenanlage" und kurze Gartentour Coburg-Erfurt-Sangerhausen

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Rosa roxburghii 'Lampion' im Europa-Rosarium Sangerhausen

Letzten Samstag fand in Coburg die Siegerehrung des Wettbewerbs "Bayerns nachhaltigste Kleingartenanlage" statt. Ausgelobt wurde der Kontest , der unter dem Motto "Kleine Gärten - bunte Vielfalt" stand, vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner in Zusammenarbeit mit der Gartenakademie Veitshöchheim, die Schirmherrschaft hatte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit einer Abordnung des Kleingartenverein Freising e. V., wo ich seit einiger Zeit mit der NAJU des LBV Freising und anderen Kindergruppen gärtnere, war ich zur Preisverleihung eingeladen. Nach einer Reihe von Grußworten der anwesenden Vertreter aus Politik und Verbänden stellte der Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Dr. Andreas Becker, die beteiligten Gärten vor. Dabei nahm er Bezug auf die Punkte, die im Wettbewerb gefragt waren. Beispielsweise die städtebauliche Funktion, Ökologie, soziale Projekte, Gestaltung und Nutzung der Anlage und der Einzelgärten. Trotz des Schnelldurchlaufs bekam das Publikum einen guten Eindruck davon, wie viele spannende Themen und Projekte in den Kleingärten umgesetzt werden.
Harmonische Gehölzpflanzung auf der Dachterrasse des Kongresshauses


Mit einer bemerkenswerte Besonderheit konnte die Münchner Kleingartenanlage "NW 06 Familienhilfe" aufwarten, die im Wettbewerb den 1. Platz belegte. Nachdem hier vor einigen Jahren krebserregende Stoffe im Boden gefunden wurden, ließ die Stadt das Gelände aufwändig sanieren. Etwa 10.000 Kubikmeter Boden wurden ausgetauscht. Mit Gesamtkosten von ca. 2 Millionen Euro eine große Investition, die sich gelohnt hat - heute hat die Anlage Vorzeigecharakter. Im Zuge der Sanierung wurden die einzelnen Gärten sehr individuell neu gestaltet. Da einigen älteren Gartenpächtern ein Neuanfang zu beschwerlich erschien, gaben sie ihre Parzellen an junge Familien weiter. Immerhin: ein Tropfen auf den heißen Stein für den Bedarf der Landeshauptstadt, wo die durchschnittliche Wartezeit auf eine Kleingartenparzelle etwa 7 Jahre beträgt und die Wartelisten momentan geschlossen sind. Vielleicht motiviert der gelungene Wettbewerbsbeitrag die Stadt, weitere Gärten auszuweisen. Oder wenigstens dazu, bestehende Gartenprojekte besser zu unterstützen. So wie den sehr engagierten Gemeinschaftsgarten o'pflanzt is, dem vor kurzem der Pachtvertrag gekündigt wurde. Dem dazugehörige Verein war zwar von Anfang an nur eine Zwischennutzung der Fläche zugesagt, ihm wurde aber trotz kurzfristiger Kündigung auch kein Ersatzgelände in Aussicht gestellt. Hier wird deutlich, wie wenig Wertschätzung solchen Gartenprojekten zukommt, obwohl sie wichtige gemeinnützige Aufgaben übernehmen.

Klein aber fein: das Palmenhaus im Rosengarten

Kakteen und Sukkulenten im Palmenhaus

Den 2. Platz  im Landeswettbewerb belegte die Anlage "Lindauer Straße" aus Augsburg, die ebenfalls mit dem Landesbund für Vogelschutz kooperiert und Projekte mit Schulklassen durchführt. Der Kleingartenverein Freising teilte sich mit der Anlage "Kieselbühl 2" aus Fürth den 3. Platz. Einen Pressebericht zur Bewerbung der Freisinger Kleingärtner gibt es hier. Neben den anregenden Gesprächen und neuen Kontakten war für mich auch der Veranstaltungsort interessant. Das Kongresshaus Rosengarten in Coburg liegt an einem idyllischen Park, zu dem auch der besagte Rosengarten gehört. Im hinteren Teil der Anlage findet man etwas versteckt ein kleines Palmenhaus, in dem tropische Pflanzen und Kakteen wachsen.

Nachdem ich nun schon das nördliche Ende Bayerns erreicht hatte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, um den egapark in Erfurt zu besuchen und dann weiter nach Sachsen-Anhalt, in das Europa-Rosarium Sangerhausen zu fahren. Leider war es schon fast dunkel, als ich in Erfurt ankam, aber ich habe genug gesehen, um zu wissen, dass ich dem egapark im nächsten Jahr einen längeren Aufenthalt widmen werde. Ebenso wie dem Rosarium Sangerhausen, welches dann am Sonntag auf meinem kurzen Programm stand. In den herbstlichen Beeten konnte ich zwar noch einige späte Blüten und Hagebutten bewundern, aber natürlich ist die Hauptblütezeit dort ein Pflichttermin. Ich hoffe, dass die Fotos trotz Regen, Wind und Dämmerung einen kleinen Eindruck vermitteln, wie spannend Gartenreisen auch im Spätherbst noch sein können.

Die Wasserachse im egapark

Im egapark befindet sich auch das Deutsche Gartenbaumuseum

Der Japanische Garten in prachtvoller Herbstfärbung

Weitere Fotos aus dem egapark im Facebook-Album

Die Hauptachse im Europa-Rosarium Sangerhausen

Im ADR-Garten sind alle Sorten versammelt, die bisher mit dem Siegel ausgezeichnet wurden.

Der Jubiläumsgarten ist 2003 anlässlich des 100. Rosariums-Geburtstages entstanden.

Weitere Fotos aus dem Europa-Rosarium im Facebook-Album

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